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Invasive Arten
Douglasie landet auf schwarzer Liste des Bundesamtes für Naturschutz!
Douglasie landet auf schwarzer Liste des Bundesamtes für Naturschutz
Download schwarze Liste bitte hier klicken
Eine „wissenschaftliche“ Veröffenlichung des Bundesamtes für
Naturschutz (BfN) zum Thema gebietsfremde Pflanzenarten, die einmal
eingebürgert durchaus Schaden in unseren Ökosystemen anrichten können, ist
diesen Juni mit dem klingenden Namen "Naturschutzfachliche
Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen"
erschienen.
Je nach Gefährlichkeit, die heimischen Ökosysteme „invasiv“
zu bedrohen, wurden hier verschiedene gebietsfremde (d.h. fremdländische)
Pflanzenarten gelistet: Die schwarze
Liste steht für eher sehr gefährlich, weil wissenschaftlich belegte
Gefährdungen vorhanden sind. Die graue Liste für eher bedenklich, weil
begründete Annahmen einer Gefährdung auf der Hand liegen. Bei der weißen Liste
können keine Gefährdungen nachgewiesen oder angenommen werden.
Neben der Roteiche ist auch die Douglasie auf der
"schwarzen Liste" gelandet und zwar in der Kategorie
Managementbedürftig. Das Bundesamtes für Naturschutz hält hier folgende
Erfordernisse nach dem § 40 Bundesnaturschutzgesetz für erforderlich: Eine
grundsätzliche Vorsorgepflicht, die eine Beobachtung der Bestandsentwicklungen
und ggf. einer Kontrolle der Bestandsentwicklungen vorsieht. Gezielte
vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung der Einbringung könnten damit
erforderlich werden.
Da mit der Douglasie und auch der Roteiche nunmehr mehr als
100 Jahre Erfahrungen im forstlichen Anbau vorliegen, fragen wir uns, ob in der
wissenschaftlichen Studie des Bundesamtes für Naturschutz alle relevanten
Untersuchungen der letzten Jahre und alle Fachexperten einbezogen wurden.
Aus unserer Sicht ist die Douglasie – gerade vor dem
drohenden Klimawandel – eine ökologisch und ökonomisch benötigte Alternative im
standortgemäßen Baumartenspektrum. Wir fragen uns, ob die aktuelle Gesetzgebung
im Naturschutzrecht die richtigen Weichen für die Zukunft unserer Heimat
stellen kann. Wer weiß, welche Baumarten und Pflanzen wir in der nächsten
Zukunft diskutieren müssen.
Brisanz bekommt diese Studie vor dem Hintergrund, dass die
Europäische Union aktuell eine Verordnung vorbereitet, mit der die EU den Kampf
gegen invasive und schädigende Arten aufnehmen will. Grundsätzlich ist dies
auch begrüßenswert, denn Ambrosia, Biberratte, Riesenbärenklau oder Tigermücke
und Co. breiten sich rasend schnell aus und verursachen Milliardenschäden. Die
EU-Kommission will nun eine Liste mit den gefährlichsten Arten aufstellen und
zum Gegenhandeln verpflichten.
Wir wollen, dass diese Liste mit wirklichem Sachverstand
und mit Weitblick – und ohne ideologischen Scheuklappen – aufgestellt wird.
Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Douglasie finden wir nach
mehr als 100 Jahren positiver forstlicher Erfahrung absurd!